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Meinung Weintagebuch

Kein Wein den Faschisten

Weinpolitik kommentiere ich immer gerne. Weltpolitik privat zwar auch, aber eigentlich hat sie auf diesem Blog nichts verloren. Ich möchte gerne für dieses Thema eine Ausnahme machen. Wer hier ähnlich denkt, sieht mir das hoffentlich nach.

Der Wein

Der Wein für heute passt hauptsächlich wegen seines gesellschaftlichen Kontexts hier rein, nicht unbedingt, weil er der spannendste, komplexeste Wein ist. Es geht um einen Riesling 2022 vom Weingut Jakob Schneider von der Nahe, den er für das Projekt “Kein Wein den Faschisten” des FC St.Pauli-Museum gemacht hat. Der gemeinnützige Verein dahinter fördert durch die Erlöse zahlreiche Projekte zur politischen Bildung und gegen Diskriminierung. Obwohl ich hier in keinster Weise für bezahlt werde oder ähnliches, kennzeichne ich den Beitrag aber mal vorsichtshalber als Werbung, da er außerhalb meiner normalen Beiträge fällt.

Jakob Schneider ist einer der gut bekannten hidden champions an der Nahe. Ich bin nicht wirklich vertraut mit seinen Weinen, aber ich kenne einige, die schwer begeistert sind davon, was er Jahr für Jahr auf die Flasche bringt.

Im Glas

Das ist mal wieder ein Gutsriesling, den ich liebend gerne trinke. Er versucht nämlich nicht besonders trocken zu sein, ohne dabei dann die geschmackliche Substanz der besseren Kategorien zu haben. 5,2g/l klingt zwar trotzdem nach nicht so viel, aber in einem heißen Jahr wie 2022 fällt das schon auf. Mir egal. Das soll schmecken und das tut es. Auch jetzt hat er noch einen leichten Schwefel-Hefe-Schleier hinter dem man aber recht bald viel Aprikose und Orangenschale findet. Am Gaumen hat das eine richtig schöne gelbruchtige Art, bei der mir intuitiv sogar noch eher Albariño als Riesling in den Sinn kommt. Die Säure ist da, zwar im Hintergrund, aber sie trägt. Gefällt mir gut. Auch abseits der Message.

Den Appell halte ich so kurz wie möglich. Lasst uns alle bitte dafür sorgen, dass wir weiterhin das große Privileg einer diversen Demokratie genießen können. Es ist so viel mehr wert als manch einer vielleicht gerade denkt. Wie ihr das machen wollt, ist euch selbst überlassen. Ich probiere gerade mein Bestes mit Demos und anti-faschistischem Wein. In diesem Sinne, cheers!

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Eine Antwort auf „Kein Wein den Faschisten“

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