Nach den letzten beiden Beiträgen, die dann doch etwas länger geworden sind, gibt es heute einfach nur sauguten Wein.
Der Wein
Es gibt Marsannier *** 16 vom Weingut Knipser aus der Nordpfalz. Dem Namen entsprechend ist es eine Cuvée aus 61% Marsanne und 39% Viognier, den großen weißen Rebsorten der Rhône. Interessant an diesem Wein ist unter anderem, dass er nur als “Qualitätswein aus Versuchsanbau” vertrieben werden darf, da Marsanne noch nicht als Rebsorte für Qualitätswein in Deutschland zugelassen ist. Daraus folgt, dass Reben im Versuchsanbau nur auf 0,1 Hektar pro Betrieb stehen dürfen und dass der Gesamtertrag dieser Fläche 20 Hektoliter nicht übersteigen darf. Das war mir vorher auch nicht so bewusst.
Der Wein wird im neuen Barrique vergoren und ausgebaut, bis er dann nach ca. 10 Monaten gefüllt wird.
Im Glas
Ja, da kann jemand mit Holz umgehen. Eigentlich lösen Weißweine mit 14% Alkohol und Ausbau im neuen Barrique bei mir keine Begeisterungsstürme aus, weil ich immer direkt befürchte, dass mir das zu fett wird, aber der Wein schafft es dennoch tief, fein und komplex zu sein. In der Nase ist das zwar sehr reif in der Frucht, bringt aber trotzdem etwas Kühles mit. Am Gaumen geht er dank der knackigen 8,7 g/l Säure kein bisschen in die Breite. Auch hier zeigt sich eine reife süße Frucht, die dann aber im Abgang von ordentlich Gripp abgelöst wird. Alles zusammen ergibt einen Wein, den ich mir anders vorgestellt hatte, der aber auch meine Erwartungen komplett pulverisiert. Für mich ist das absolut grandioser Stoff, der auch noch, im Vergleich zu den großen Weinen der Rhône, sehr bezahlbar ist. Muss man mal probiert haben. (€€€)
